Organisationseinheit und Arztpraxis in einem
Für Patientinnen und Patienten mit geplanten operativen Eingriffen ist das Medizinische Aufnahmezentrum die erste Anlaufstelle im Vinzenzkrankenhaus. Leiterin Daniele Vorlaufer und ihr Team sorgen dafür, dass alle Rädchen ineinandergreifen
In der Regel einen Tag vor einem Eingriff finden sich die Patienten und Patientinnen für Voruntersuchungen im Medizinischen Aufnahmezentrum (MAZ) ein. Daniela Vorlaufer und ihr Team organisieren das Aufnahmezentrum ähnlich einer Arztpraxis: Für die verschiedenen Fachrichtungen im Haus gibt es hier mehrere Untersuchungsräume, außerdem Besprechungsräume für die Anästhesisten und Anästesistinnen, die Aufklärungsgespräche mit den Patienten führen. Über fünfzig Prozent der Patientinnen und Patienten im Vinzenzkrankenhaus kommen nach Überweisungen von Haus-/Fachärzten und -ärztinnen in die Klinik. Diese Patientinnen und Patienten zählen im Krankenhaus zu den „geplanten Eingriffen“ – sie haben also Operationen, die notwendig, aber planbar sind. Hierfür findet ein Vorgespräch mit dem Facharzt oder der Fachärztin im Vinzenzkrankenhaus statt, dann erhält der Patient oder die Patientin einen Termin für die Operation. Daniela Vorlaufer nimmt als Erstes am Tresen die Unterlagen der neuen Patienten und Patientinnen entgegen, legt die Akte final an, ergänzt Angaben zur Patientin oder zum Patienten am Computer und schaltet sie frei. So wissen die Kolleginnen und Kollegen, die die weiteren
Untersuchungen vornehmen, dass der Patient oder die Patientin da ist, und können alle Informationen abrufen, die sie benötigen. Die Patienten und Patientinnen werden nun je nach Eingriff von Arzthelfern und -helferinnen oder medizinischen Fachangestellten des Teamsaufgerufen und bei den anstehenden Behandlungen begleitet.
Morgens wird es voll
Frühmorgens treffen die ersten Patienten und Patientinnen ein. Sobald die Anästhesisten und Anästhesistinnen ab neun Uhr mit den Aufklärungsgesprächen starten, ist viel los im MAZ. Im Verlauf des
Vormittags kommen dann viele Patienten und Patientinnen aus dem End- und Dickdarmzentrum dazu. Um Terminvergaben, Rücksprachen mit der Kollegin oder dem Kollegen für die Bettenbelegung und die Vorbereitung von Akten kümmert sich Daniela Vorlaufer immer zwischendurch, wenn ein wenig Zeit ist: Aus den Fachabteilungen erhält das MAZ den OP-Plan, nach dem sich die Terminvergabe, die Vor- und Nachuntersuchungen und die Bettenplanung richten. Nachmittags ist meist der Dienstplan dran: Wer besetzt wannden Tresen, wer ist im Urlaub?
Mehr als zwanzig Jahre Erfahrung
Daniela Vorlaufer ist routiniert, das ist schnell zu erkennen. Seit 1996 ist sie im Vinzenzkrankenhaus tätig. Vor über 23 Jahren hatte sie ihre Ausbildung zur Arzthelferin in einer Hals-Nasen-Ohren-Praxis abgeschlossen und suchte nach einer Veränderung. Das Vinzenzkrankenhaus kannte sie bereits durch ihren Vater, der hier als technischer Leiter angestellt war. Als sie die Stellenausschreibung sah, bewarb
sie sich und wurde zunächst als Pflegesekretärin eingestellt. In die Leitungsaufgabe sei sie mit der Zeit hineingewachsen. Nach ein paar Jahren baute sie die Tagesklinik administrativ mit auf. Im September 2013 übernahm sie gemeinsam mit vier Mitarbeiterinnen den Aufbau des neuen MAZ. „Das war eine Gemeinschaftsaktion. Jede hat sich mit ihren Erfahrungen eingebracht. Nur so konnten wir erreichen, was das MAZ ist.“ Heute leitet Vorlaufer ein Team von acht Kollegen und Kolleginnen. Was für sie die Arbeit ausmacht? „Das Miteinander im Haus ist generell sehr gut. Es gibt für alles einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin, es wird zugehört und nach Lösungen für Probleme gesucht. Der Umgang ist sehr familiär.“ Das Vinzenzkrankenhaus ist für Daniela Vorlaufer auch immer mit Erinnerungen an ihren Vater verbunden. Viele Jahre waren sie nicht nur Vater und Tochter, sondern auch Kollegen. „Leider ist mein Vater viel zu früh verstorben. Das war nicht immer leicht, weil ich ja noch heute täglich an seinem damaligen Büro vorbeigehe, bevor ich mich für die Arbeit umziehe. Aber es ist auch schön. Durch die Zusammenarbeit haben wir viel mehr Zeit miteinander gehabt, als wenn wir in unterschiedlichen Firmen gearbeitet hätten.“