Diagnostik
Tumorerkrankungen der Harnblase werden in einem Großteil der Fälle im Rahmen einer Abklärung von mikroskopisch oder aber mit dem bloßen Auge Sichtbaren Blutbeimengungen im Urin festgestellt. Weitere Symptome können Beschwerden beim Wasserlassen wie Brennen oder ein Fremdkörpergefühl sein. Zunächst erfolgt eine Ultraschalluntersuchung von Nieren und Harnblase sowie eine Blasenspiegelung. Beides erfolgt in der Regel in der urologischen Praxis. Unsere Abteilung verfügt über modernste Video-Zystoskope (Geräte zur Blasenspiegelung) und Ultraschallgeräte.
Therapiemöglichkeiten
- Transurethrale Resektion von Blasentumoren (TUR-B) in Weißlicht-Technik sowie Fluoreszenz-gestützt
- DaVinci: Roboter-assistierte, minimalinvasive Entfernung der Harnblase mit intrakorporaler (kein großer Bauchschnitt), kontinenter (Neoblase) und inkontinenter (Ileum-Conduit, Ureter cutaneus) Harnableitung
- Blasenteilresektion
- Trimodale Therapie (TUR-B + Bestrahlung + Chemotherapie)
- Medikamentöse Tumortherapie (Chemotherapie, Immuntherapie)
- Palliative Strahlentherapie (in Zusammenarbeit mit radioonkologischen Kooperationspartnern)
- Offen-chirurgische Entfernung der Harnblase mit kontinenter (Neoblase, Pouch) und inkontinenter (Ileum-Conduit, Ureter cutaneus) Harnableitung
Was ist ein Ileum-Conduit?
Ein Ileum – Conduit (Urostoma) ist eine sogenannte inkontinente Harnbleitung und die am häufigsten gewählte Harnableitung bei Patienten mit Blasenkrebs, die eine Blasenentfernung benötigen. Dabei wird ein kleines Stück des Dünndarms ausgeschaltet. In das innere Ende des Darmabschnittes werden die Harnleiter eingenäht. Das äußere Ende wird über eine kleine Öffnung auf dem Bauch aus der Haut ausgeleitet und dient als Urinausgang. Der Urin wird über einen sogenannten Stomabeutel aufgefangen. Der Umgang mit einem Ileum – Conduit ist relativ einfach, so dass die meisten Patienten für diese Form der Harnableitung geeignet sind. Welche Formen der Harnableitungen in Frage kommen wird in einem individuellen Arzt-Patienten-Gespräch geklärt.
Eine Neoblase ist eine neu geformte Ersatzblase, die aus ausgeschalteten Dünndarmabschnitten besteht. Die beiden Harnleiter werden in die Neoblase eingenäht und die Harnröhre wird ebenfalls an die Neoblase angeschlossen, sodass letztlich ein natürlicher Blasenersatz entsteht. Durch den erhaltenen Schließmuskel kann damit eine kontinente Harnableitung ermöglicht werden. Die Anlage einer Neoblase ist jedoch nicht grundsätzlich für jeden Patienten geeignet. So spielen Faktoren wie das Patientenalter, Begleiterkrankungen sowie Lage und Ausprägung des Blasenkrebses wichtige Rollen bei der Entscheidungsfindung. Die Eignung für eine Neoblase wird stets in einem individuellen Gespräch zwischen Arzt und Patient geklärt.
Video Roboter-Assistierte Zystektomie
Operationssystem da Vinci
Roboter-assistierte Operationen sind seit Jahren in unserer urologischen Abteilung etabliert. Da Vinci operiert nicht eigenständig, sondern wird vom erfahrenen Operateur gesteuert. Trotzdem erweitert es durch optische Vergrößerungen und äußerst präzise Instrumentenführung die chirurgischen Fähigkeiten und verbessert das Operationsergebnis.
Die größere Präzision der da Vinci-gestützten Operationen schont gerade bei Eingriffen an Prostata, Blase oder Niere gesunde Gewebe und Gefäße. Die Vorteile: weniger Wundheilungsstörungen, weniger Blutverlust, weniger Komplikationen, kürzerer Krankenhausaufenthalt.
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Tumorkonferenz
Je nach feingeweblichem Befund und Begleitfaktoren stellen wir unsere Patienten/-innen in einer interdisziplinären Tumorkonferenz vor. Auch Patienten mit einem Wiederauftreten der Erkrankung oder dem Nachweis von Metastasen werden in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt. Teilnehmende Fachdisziplinen sind neben der Urologie die Radiologie, die Strahlentherapie, die Pathologie und die Onkologie. Das Ziel dieser Tumorkonferenz ist, die bestmögliche weitere Behandlung für Sie zu planen. Natürlich berücksichtigen wir bei der Auswahl der Therapie Ihre individuellen Gegebenheiten und Wünsche.
Nachsorge
Üblicherweise erfolgt die Nachsorge in den urologischen Praxen. Privatpatienten/-innen und Selbstzahler/-innen haben die Möglichkeit, sich in einer der Sprechstunden unserer Chefärzte anbinden zu lassen. In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit einer Vorstellung in unserer uroonkologischen Ermächtigungsambulanz mit einer Überweisung vom Urologen, Onkologen oder Strahlentherapeuten.
Palliativmedizin
Unsere Behandlungsmöglichkeiten umfassen auch den Bereich der Palliativmedizin, so dass Patienten/-innen bei weit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Tumorerkrankungen eine umfassende Begleitung und Betreuung erfahren können. Hierzu zählt nicht nur eine adäquate Schmerztherapie und Behandlung anderer körperlicher Symptome, sondern auch die Berücksichtigung spiritueller wie seelsorgerischer Bedürfnisse. Mit ambulanten Palliativ- und Hospizdiensten arbeiten wir seit Langem vertrauensvoll zusammen.
Sekretariat Uroonkologie
Lea Becker Petra Franz
Karolin Wasielke
Tel.: 0511 950-2358
Fax: 0511 950-2355
E-Mail: Urologie[at]vinzenzkrankenhaus.de
Zystektomie: da Vinci-Sprechstunde
da Vinci Zentrum Hannover und stationäre Aufnahmen
Tatjana Harbuz Beate Bettermann
Tel.: 0511 950-1580
Fax: 0511 950-1501
E-Mail: Davinci[at]vinzenzkrankenhaus.de