Erfolg ist sichtbar
Chefarzt Dr. Christian Zellerhoff leitet seit 2008 die Medizinische Klinik im Vinzenz. Der Internist verrät unter anderem, warum so viele Ärzte ihre Fachweiterbildung in unserer größten Abteilung absolvieren.
Kardiologie, Pneumologie, Gastroenterologie und Geriatrie – diese Fachgebiete der Inneren Medizin verbergen sich hinter dem Begriff Medizinische Klinik. Hier werden Patienten mit Herzinfarkt, Lungenentzündung, Magen-Darm- oder Nierenproblemen behandelt. Im Vinzenzkrankenhaus sind diese Abteilungen in einer gemeinsamen Klinik zusammengefasst. „Vor allem in großen Häusern sind die Bereiche meist in eigene Kliniken unterteilt“, erläutert Chefarzt Dr. Christian Zellerhoff. Im Vinzenz sind sie organisatorisch zusammengefasst. „Vor allem für junge Mediziner ist das ein wichtiger Aspekt. Während der fünfjährigen Fachweiterbildung rotieren sie durch alle Bereiche der Inneren, lernen ein sehr breites Spektrum kennen und können den sogenannten großen Internisten machen, ohne die Abteilung zu wechseln. Wir haben daher eine hohe Nachfrage bei Bewerbern.“
Flexible Disziplin
Dr. Christian Zellerhoff selbst ist Internist, Kardiologe und Intensivmediziner. Als er sich ausbilden ließ, herrschte noch Überfluss an Medizinern, der Kampf um freie Stellen war groß. „Die Innere Medizin war schon immer sehr gefragt, weil man damit sowohl im klinischen als auch im niedergelassenen Bereich arbeiten kann. Diese Flexibilität schätzen heutzutage immer mehr Frauen. Insgesamt lässt sich das auch an den Unis feststellen. Die Medizin wird weiblich.“
In der Inneren hat sich Dr. Christian Zellerhoff auch organisatorisch auf diese Veränderung eingestellt. Gehen Kolleginnen in Mutterschutz oder kehren sie aus der Elternzeit zurück, werden Sie wieder in die Rotation eingegliedert. „Auch bei den Arbeitszeiten suchen wir nach Lösungen, um den Anforderungen an den Dienstplan und die Versorgung der Patienten ebenso gerecht zu werden wie dem Wunsch nach Familienleben. Ich gebe zu, dass es eine Herausforderung ist, aber ich finde es gleichzeitig gut, dass sich hier etwas verändert. Ich schätze die Zusammenarbeit mit meinem Team sehr.“
Corona als Routine
Das zeigte sich auch in der Pandemie, die das Team der Inneren mit als Erste betraf. In morgendlichen Teambesprechungen wurden täglich neueste Erkenntnisse zum Virus erörtert, Therapiepläne angepasst, aber auch Ängste und Sorgen thematisiert. „Unsere pneumologische Station haben wir kurzerhand zur Infektionsstation umgewandelt und auch auf der Intensivstation einen Bereich für Covid-Patienten eingerichtet. Nach der ersten Phase der Unsicherheit stellte sich aber schnell ein professioneller Umgang ein. Mittlerweile kann man von Routine sprechen“, so Dr. Christian Zellerhoff. Die Räumlichkeiten der Abteilung und das dazugehörige Herzkatheterlabor liegen direkt neben der Notaufnahme. Auch sie ist mit Bereitschaftsärzten der Abteilung rund um die Uhr besetzt. Patienten können so zum Beispiel bei einem Herzinfarkt auf kurzem Weg direkt versorgt werden.
Intellektuell und manuell
Genau darin sieht Dr. Christian Zellerhoff das Spannende an seinem Fach. „Es ist die Mischung aus intellektueller und manueller Tätigkeit, die für mich den Reiz ausmacht. Früher wurden wir häufig belächelt als die Tablettengeber. Klar, die richtige Medikation gehört bei uns in jedem Fall dazu; da müssen wir uns auskennen. Gleichzeitig helfen wir Patienten mit operativen Eingriffen wie Herzschrittmacherimplantationen und Herzkatheterprozeduren. Das Schöne daran: Der Erfolg ist sofort sichtbar.“ Dr. Christian Zellerhoff und die Oberärztinnen und Oberärzte der Abteilung Dr. Katrin Baffoe, Bettina Michel, Dr. Frank Diepenbrock, Dr. Sascha Michael Bader-Nia, Dr. Thorben König, Dr. Arno Lutz, Alexei Cabanillas Diaz, PD Dr. Christian Widera, Dr. Sören Tolk, Dr.Manuel Winter und Dr. Stella Winkel bilden gemeinsam derzeit über dreißig Kollegen aus – täglich in der praktischen Arbeit, bei Visiten auf Station, bei Besprechungen und auch im Funktionsbereich, also bei Ultraschall, Endoskopien und Bronchoskopien. Über 10.000 Patienten werden jährlich in der Medizinischen Klinik des Vinzenzkrankenhauses behandelt. Und was macht der Chefarzt der Medizinischen Klinik, wenn er nicht im Dienst ist? „Zu Hause bin ich Familienvater, meine Kinder halten mich gut auf Trab, mit ihnen verbringe ich viel Zeit. Im Urlaub fahre ich gern Ski und würde gern öfter ein gutes Buch lesen oder einfach Musik hören.“